Klimaschutzportal des Landkreises Gotha

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Einführung

Wie kann eine nachhaltige Energieversorgung im Landkreis Gotha zukünftig klimafreundlich und zukunftsfähig gestaltet werden? Welche Effekte ergeben sich durch eine Umstellung der Energieversorgung von fossilen auf regenerative Energieträger für die Region? In welchen Bereichen muss gehandelt werden, welche Maßnahmen erbringen die höchste Klimaschutzwirkung, welche die größten regionalwirtschaftlichen Effekte?

Um auf diese Fragen eine fundierte Antwort geben zu können, wurde ein Klimaschutzkonzept erstellt, das u.a. folgende Bereiche näher betrachtet:

 

Die Grundlagenermittlung

Bei der Grundlagenermittlung wurde der Ausstoß an CO2 und der Energieverbrauch im Jahr 2010, aufgeteilt in die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr ermittelt und anschaulich dargestellt. Diese Grundlage diente zum einen zur Erstellung des Maßnahmenkataloges, zum anderen können diese Werte mit den Werten nachfolgender Jahre verglichen werden und so eine Bewertung umgesetzter Maßnahmen erfolgen.

Desweiteren wurde der Stand im Jahr 2010 bei der Nutzung von erneuerbaren Energien und von bereits umgesetzten Effizienz- und Energieeinsparmaßnahmen ermittelt.

Diese Grundlagenanalyse war Voraussetzung für die Entwicklung der Szenarien im Klimaschutzkonzept.

 

Die Potenzialanalyse

Die Potenzialanalyse hilft den Kommunen, Maßnahmen über einen längeren Zeitraum zu planen. Die langfristigen Maßnahmenvorschläge der Potenzialanalyse erleichtern die Aufstellung eines konkreten Energie- und Klimaschutzprogramms für die nächsten Jahre.

Bei der Potenzialberechnung wurde aufgezeigt, was sowohl technisch als auch wirtschaftlich umsetzbar ist, unterteilt in kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen. Grundsätzlich lassen sich Potenziale zum Beispiel für die nächsten 10, 15 oder auch 25 Jahre berechnen. Je größer der Zeitraum wird, desto spekulativer sind die Ergebnisse.

Ausgehend von den Endenergiebilanzen für die einzelnen Sektoren (private Haushalte, Gewerbe, Industrie, kommunale Liegenschaften, Verkehr) konnten die Einsparpotenziale für Strom und Wärme berechnet werden. Dabei wurden technisch-wirtschaftliche Potenziale einzelner Technologien und Maßnahmen berücksichtigt. Darüber hinaus konnten in Abstimmung mit den lokalen Energieversorgern Potenziale der Energieträgerumstellung und der Effizienzsteigerung ermittelt werden, beispielsweise durch den Einsatz von erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.

 

Erstellung von Szenarien

Potenzialanalysen zeigen theoretisch erreichbare Werte auf. Erst bei der Entwicklung von Szenarien wird deutlich, wie wichtig die Faktoren Ausbauraten und Sanierungszyklen sind. So können zum Beispiel durch Außenwanddämmung im Bestand hohe Einsparpotenziale berechnet werden. Da die Gebäude aber nur etwa alle 50 Jahre rundum saniert werden, sind nicht alle Potenziale kurzfristig umsetzbar.

Um Ziele bewerten und definieren zu können, wurde ein Basisszenario und ein und Klimaschutzszenario erstellt. Das Basisszenario folgt dem Trend ohne zusätzliche Klimaschutzanstrengungen, das Klimaschutzszenario berücksichtigt eine konsequente kommunale Energiepolitik, wodurch die Umsetzungsraten und die Qualität der Maßnahmen erhöht werden.

Diese Szenarien sind nicht als Prognosen zu verstehen, die eine tatsächliche Entwicklung vorhersagen. Sie dienen vielmehr dazu, den Handlungsspielraum aufzuzeigen, den nötigen Aufwand zur Erreichung eines bestimmten Ziels zu beschreiben sowie die Erreichbarkeit eines Ziels realistischer einschätzen zu können

 

Der Maßnahmenkatalog

Aufbauend auf der übergreifenden Potenzialanalyse und anknüpfend an die entwickelten Szenarien wurde ein Maßnahmenkatalog für abgegrenzte Bereiche oder Projekte mit bereits genaueren Aussagen zu Kosten und Einsparpotenzialen erstellt. Der Maßnahmenkatalog liefert damit die Basis für weitere Entscheidungen und dient als Entscheidungsgrundlage im Projektgebiet um festzustellen, mit welchen Umsetzungsmaßnahmen die gesteckten Ziele erreicht werden können

 

Bürgerbeteiligung

Nach der Erhebung der Grundlagendaten, der Potentialanalyse und den Szenarienerstellung wurden in Bürger- und Expertenworkshops die Möglichkeiten und die im Maßnahmenkatalog aufgeführten Maßnahmen besprochen und im gemeinsamen Diskurs die Maßnahmen festgelegt, die die besten Chancen auf eine zügige Realisierung haben.

 

Die Umsetzungsprojekte

Die in den Workshops besprochenen Projekte werden im Anschluss an die Erstellung des Integrierten Klimaschutzkonzepts für den Landkreis Gotha und seine Kommunen weiterverfolgt.